Benni
Hallo liebe Artgenossinen und Genossen im Katzenhaus Pirna,
ich wollte mich bei euch mal melden und berichten, wo und wie ich seit dem 16. Juni 2019 gelandet bin. Ihr erinnert euch doch hoffentlich noch an mich? Billy, der rot-weiße kleine Kater!
Zuerst möchte ich euch sagen, es geht mir gut. Meine zweibeinigen Diener tanzen schon fast perfekt nach meiner Pfeife. Obwohl ich vier eigene separate Eingänge habe, einer sogar mit persönlicher Sicherung, brauche ich mich nur vor eine der Dienstboteneingänge der Zweibeiner stellen und schon kommt einer von denen und läßt mich raus oder rein. Nur des nachts nicht. Na, lass ich sie einfach schlafen. Man quält sein Personal ja nicht unnötig. Es soll ihnen ja bei mir gut gehen.
Was die alles anstellen, um herauszufinden was mir schmecken könnte!
Da ich immer gut zu fressen bekomme, steht mir der Sinn nicht so sehr nach Frischfleisch und kleinen Mäuschen, aberichtet ein habe ich schon mal aus lauter Dankbarkeit vor die Tür gelegt. Das Mäuse fangen lass ich aber in Zukunft, denn sie haben das schöne frische Fleisch nicht angerührt.
Außerdem fetzt es, wenn ich sehe, wie meinen Zweibeinern die Haare zu Berge stehen, wenn ich ab und zu die Nase rümpfen und das Futter stehen lasse. Schwups flitzen sie davon und haben einen neuen Koch aufgerissen.
Aber meist lasse ich trotzdem noch was übrig, damit meine Freunde, zwei Igel, die hier jeden Abend vorbei gedackelt kommen, was davon abbekommen. Das macht sie dann schön fett und sie kommen gut über den bevorstehenden Winter.
Zumindest sagt das meine Nachbarin, so eine neunmalkluge feine Katzendame vom Stamme Maine Coon. Ich sag euch, die ist was ganz besonderes! Lange silber graue Haare die sie täglich von ihrer Hofdame gekämmt bekommt, stolzer Gang und die große Schnauze, wenn ihrse Dame in Reichweite ist. Aber wehe sie ist allein, dann ist sie ganz freundlich, schleicht sacht um mich herum, wie andere um den heißen Brei. Neulich hat sie mich sogar geküsst! Ich dachte ich rieche nicht richtig. Aber war gar nicht so übel, muss aber nicht immer sein. Na ja besser man hat eine friedliche Nachbarin, als eine alte Kratzbürste.
Sie heißt Lilly und jedesmal wenn meine Dienerin nach mir rief, kam die Lady angeflitzt. Da hab ich mir doch einen neuen Namen zugelegt. Ich heiße nun Benni. Doch auch ganz hübsch oder?
Meine Hausärztin habe ich auch schon kennengelernt. Traue keinem Pikser über den Weg sei er auch noch so freundlich! Wenn ich schon die Tierstube rieche, vergeht mir alle Fröhlichkeit. Dazu hört man im Wartezimmer noch die schlimmsten Geschichten von den anderen Kranken. Und die Hunde verstehe ich immer so schlecht, die murmeln so unverständlich was rum. Ich glaube, die haben genau so viel Schiss wie ich. Aber cool ist es dann, wenn es nach Hause geht und man lebt noch.
Mittlerweile habe ich auch meine Umgebung schon ganz schön erkundet. Es ist absolut gemütlich hier.
Keine lärmige Landstraße, kein arroganter Hund in der Nachbarschaft, denn wenn die gesund sind haben die doch das große Maul und machen Stress, und alles nur Katzenfreunde, die mich begeistert begrüßen, sobald sie mich sehen. Wie es aussieht kann das ein ganz friedliches Leben hier werden.
Nachts lass ich die Diener schön allein schlafen, bettle nicht am Tisch, kratze nicht an den Möbeln herum und bin auch sonst umgänglich, so das ich denke, mein Personal ist mit mir zufrieden und ich bin es mit ihnen auch. Ich hoffe hier alt zu werden.
So, dass wars für heute! Ich schick euch noch zwei drei Bilder mit. Vielleicht hat einner euer Zweibeiner Ahnung, wie die an die richtige Stelle meines Textes kommen. Meine Dienerin hat keine Ahnung!
Tschüss!
Euer Benni
PS. : Wenn ihr auch gut unterkommen wollt, rate ich euch seht euch die Leute gut an! Vor allem schnuppert sie an! Gefallen sie euch, geht zaghaft um die Beine und schaut sie ganz treu an. Nie knurren, nie kratzen, immer lieb schnurren!