Tierbesitzer lässt Katzen allein zurück (@szpirna)
Eine Vermieterin findet bei der Räumung einer Wohnung in Heidenau fünf Samtpfoten. Und sie macht eine weitere schlimme Entdeckung.
Wer macht so etwas?
Erneut ist es in Heidenau zu einem Fall von Verwahrlosung von Tieren gekommen. Was genau geschehen ist, berichtet Annett Strohbach vom Tierheim Pirna, wo die betroffenen Katzen mittlerweile untergebracht worden sind.
Ein Mieter und gleichzeitig der Besitzer von fünf Katzen hat seine Wohnung verlassen. „Ganz offensichtlich handelte es sich um ein Messi-Haushalt. Der Mann hat die Katzen in der Wohnung zurückgelassen, ohne sich weiter zu kümmern“, sagt die Tierheimmitarbeiterin. Schließlich schaute die Vermieterin nach. Sie fand einen stark verschmutzten Haushalt vor. Vom Mieter keine Spur.
Schließlich beauftragte die Wohnungsbesitzerin eine Firma mit der Beräumung der Wohnung. Dabei fanden die Mitarbeiter fünf Katzen, die sich verstört hinter dem Mobiliar versteckt hatten. Und die Männer machten noch eine weitere entsetzliche Entdeckung. Zwei tote Katzen wurden ebenfalls in der Wohnung gefunden. „Eine davon war schon stark verwest“, berichtet Strohbach.
Die Vermieterin setzte sich mit dem zuständigen Veterinäramt in Verbindung und brachte daraufhin die fünf Katzen ins Tierheim Pirna nach Krietzschwitz.
„Die Tiere kamen bei uns verstört an. Zwar waren sie nicht extrem abgemagert, jedoch stark verdreckt“, berichtet Annett Strohbach. Nachbarn hätten beobachtet, dass die Vierbeiner über ein offenes Fenster die Wohnung verlassen und wieder reinklettern konnten.
Wie lange genau die Katzen auf sich allein gestellt waren, kann sie nur schätzen. „Nach den Berichten der Anwohner gehen wir von ungefähr einem Monat aus“, sagt sie.
Die Katzen, die zwischen zwei und vier Jahre alt sind, wurden im Tierheim kastriert, geimpft, entfloht und entwurmt. Jetzt sollen Lina, Lino, Raya, Wilma und Flecky in liebevolle Hände vermittelt werden.
Bilder und Informationen über die Samtpfoten stehen bereits auf der Internetseite des Tierheimes. „Die neuen Besitzer sollten Geduld und Einfühlungsvermögen für die Katzen aufbringen. Außerdem benötigen die Tiere einen sicheren Freigang, also kein neues Zuhause direkt an einer Schnellstraße“, sagt Annett Strohbach.
Für sie liegt hier ein Fall von Tierquälerei vor. „Ich habe Bilder von der völlig verdreckten Wohnung gesehen. Da besonders Katzen sehr reinliche Tiere sind, geht das für mich schon in Richtung seelische Grausamkeit“, urteilt die Tierheimangestellte.
Deshalb lautet ihr Appell:
Jeder sollte sich gut überlegen, ob er sich Tiere anschaffen möchte und wie viele. „Es geht schließlich um Verantwortung“, betont Annett Strohbach.
Die fünf Katzen sind leider kein Einzelfall.
Bereits im vergangenen Dezember wurde ein Hund in einer Heidenauer Wohnung von seinem Besitzer ohne Futter und Wasser zurückgelassen. Nachbarn hatten schließlich die Behörden alarmiert.
So konnte Nami, der Rüde, gerettet und ins Tierheim gebracht werden. Er war bis auf die Knochen abgemagert, wurde aber wieder aufgepäppelt und hat ein gutes neues Zuhause gefunden.
Hier findet ihr die Samtpfoten, die nun ein neues Heim suchen:
Lino | Lina | Wilma (Auf Probe) | Flecky (Auf Probe) | Raya (Auf Probe)