Rosi

Rosi

 

Am 31.10.2018 kamen wir in das Tierheim um eine neue Katze für uns zu finden. Eigentlich wollten wir eine ganz junge Katze, aber dann sahen wir im letzten Raum die Rosi, die in ihrem kleine „Nest“ an der Wand saß. Das schöne schwarze Fell mit den weißen Pfoten hat uns gleich gefallen, auch wenn sie nicht mehr ganz so jung war. Also entschieden wir uns für Rosi und nahmen sie mit nach Hause. Da angekommen schnell in den Keller und die Box geöffnet. Husch war die Katze raus und hinter dem dort stehenden Sofa verschwunden. Sie zeigte sich ca 14 Tage fast gar nicht. Nachts kam sie zum Fressen hervor, aber sobald ein Geräusch in der Nähe zu hören war, verschwand sie wieder in ihrem Versteck. Es stellte sich schnell heraus dass sie stubenrein war und das Katzenklo wurde sofort ordentlich benutzt. Das ist der Vorteil einer älteren Katze.

Jedoch braucht man viel Geduld, um eine so scheue Katze an den Menschen zu gewöhnen. Nur langsam zeigte sie sich und nach ca. 4 Wochen konnte man sie, nach viel gutem Zureden, auch schon mal streicheln.

Jeden Tag traute sich die Katze mehr zu und verschwand nicht gleich beim Betreten ihres „Reiches“.

So entwickelte sich langsam ein Vertrauensverhältnis, bis die Rosi dann nach zwei Monaten durch das Haus stolzierte. Nur bei fremde Stimmen im Haus setzte der Fluchtmodus sofort ein.

Ab April sollte das Tier nun auch mal ins Freie, da sie sich nun gut an uns gewöhnt hatte. Gerade Nachts war Sie zu einem nervigen Wesen geworden, welche dann durch das Haus tobte und uns den Schlaf raubte. Also die Wohnungstür weit auf gemacht und warten bis die Katze nach draußen schreitet. Aber Pustekuchen. Für Rosi war das eher eine Art Katzenkino, weil es draußen viel zu sehen und zu hören gab. Sie saß an der Tür und guckte nur und ging kein Schritt nach draußen. Nach dem 10. Tag „Katzenkino“ war dann schluss mit lustig und wir haben sie nach draußen getragen. Richtig einverstanden, war Sie mit dieser Maßnahme nicht, was sich am herzzerreißenen Mautzen zeigte, also durfte sie wieder rein. Den nächsten Tag die gleiche Aktion und da war sie schon nicht mehr so abgeneigt, im Freien zu bleiben. Seit diesem Tag ist sie ein „Freigänger“ und kommt über den Tag nur noch rein, wenn es draußen sehr kalt oder nass ist. Am Anfang war sie zwar auch selten draußen zu sehen, aber das gab sich mit den Tagen. Wir haben einen Schuppen, wo Sie durch eine Chip-gesteuerte Katzenklappe hineinfinden könnte, wenn Sie nicht Angst vor dem „Klick“-Geräusch hätte. Das muss noch trainiert werden. Wir haben Ihr außerdem noch einen neuen Namen verpasst. Wir rufen sie jetzt „Zwiebel“.

Ansonsten ist Sie eine ganz liebe Katze, fängt Mäuse läuft uns im Garten immer hinterher und will gern in der Nähe sein, ohne zu nah zu kommen. Wenn man sie jedoch ruft, dann kommt sie näher und man kann sie graulen oder mit Ihr spielen. Fremde mag sie aber immer noch nicht, was aber auch gut so ist.

Am Anfang hatte ich bedenke, ob die „Zwiebel-Rosi“ jemals eine zahme Katze wird. Nun weiß ich, dass man mit viel Geduld auch scheue Katzen zu Schmusetigern verwandeln kann.

 

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